Kompaktes Physik-Handbuch

Formeln für Schlüsselbereiche

Thermodynamik

ein Zweig der Physik, der den Austausch und die Umwandlung von Energie in makroskopischen Systemen, insbesondere in Form von Wärme und Arbeit, untersucht

1. Innere Energie und Arbeit in der Thermodynamik

Formel für Innere Energie:

Formel für die innere Energie eines idealen einatomigen Gases: U = (3/2)·n·R·T = (3/2)·p·V — hängt von Stoffmenge, Temperatur, Druck und Volumen ab

U= 32· n·R·T
U= 32· p·V
Erklärung

Die innere Energie ist die kinetische Energie aller Teilchen innerhalb des Systems. Die Formeln sind für ein ideales einatomiges Gas anwendbar. Für den allgemeineren Fall wird U = (i/2)·n·R·T verwendet, wobei i die Anzahl der Freiheitsgrade ist.

Änderung der Inneren Energie:

Formel für die Änderung der inneren Energie: ΔU = (3/2)·(m/μ)·R·ΔT für ein einatomiges Gas oder ΔU = (i/2)·(m/μ)·R·ΔT für jedes ideale Gas mit i Freiheitsgraden

ΔU= 32· mμ· R·ΔT
ΔU= i2· mμ· R·ΔT
Kommentar

Die Formel gibt die Änderung der inneren Energie beim Erhitzen oder Abkühlen an. Der erste Ausdruck gilt für ein einatomiges Gas, der zweite ist eine universelle Form. ΔT — Temperaturänderung; i — Anzahl der Freiheitsgrade der Substanz.

Arbeit bei Volumenänderung:

Formel für Gasarbeit bei Volumenänderung: A = p·ΔV — Produkt aus Druck und Volumenänderung

A=p· ΔV
Physikalische Bedeutung

Arbeit ist positiv, wenn sich das System ausdehnt (ΔV > 0). Dieser Ausdruck ist bei konstantem Druck gültig.

2. Erster Hauptsatz der Thermodynamik

Grundlegendes Energiegesetz:

Erster Hauptsatz der Thermodynamik: Q = ΔU + A — die dem System zugeführte Wärmemenge geht in die Änderung seiner inneren Energie und die Verrichtung von Arbeit ein

Q= ΔU+A
Bedeutung der Formel

Die vom System aufgenommene Wärme Q geht in die Änderung seiner inneren Energie ΔU und in die Verrichtung von Arbeit A gegen äußere Kräfte über.
Wenn Q > 0 — Wärme tritt in das System ein; Q < 0 — das System verliert Wärme. A > 0 — das System dehnt sich aus und verrichtet Arbeit; A < 0 — das System wird komprimiert.

Wärmemenge:

Formel für Wärmemenge: Q = c·m·ΔT oder Q = C·n·ΔT — hängt von Masse oder Stoffmenge, Wärmekapazität und Temperaturänderung ab

Q= c·m·ΔT
Q= C·n·ΔT
Erklärung

Die Formeln werden zur Berechnung der Wärme beim Erhitzen von Substanzen verwendet: c — spezifische Wärmekapazität, m — Masse, C — molare Wärmekapazität, n — Stoffmenge. ΔT — Temperaturdifferenz (End- minus Anfangstemperatur).

3. Wärmemaschinen und Effizienz

Wirkungsgrad (Effizienz):

Formel für den Wirkungsgrad einer Wärmemaschine: η = A / Q₁ = (Q₁ - Q₂) / Q₁ = 1 - Q₂ / Q₁ — zeigt, welcher Anteil der aufgenommenen Wärme in nützliche Arbeit umgewandelt wird

η= AQ1= Q1-Q2 Q1 = 1- Q2Q1
Erklärung

Der Wirkungsgrad ist der Anteil der aufgenommenen Wärme, der in nutzbare Arbeit umgewandelt wird. Q₁ — Wärmemenge, die vom heißen Reservoir aufgenommen wird; Q₂ — Wärmemenge, die an das kalte Reservoir abgegeben wird. Je kleiner Q₂, desto höher der Wirkungsgrad der Maschine.

Carnot-Kreisprozess:

Formel für den Carnot-Kreisprozess-Wirkungsgrad: η = (T₁ - T₂) / T₁ = 1 - T₂ / T₁ — maximaler theoretischer Wirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine, die zwischen zwei Temperaturen arbeitet

η= T1-T2 T1 = 1- T2T1
Erklärung

Der Carnot-Kreisprozess ist ein idealer reversibler Prozess, bestehend aus zwei isothermalen und zwei adiabatischen Stufen. Sein Wirkungsgrad hängt nur von den Temperaturen des heißen Reservoirs (T₁) und des kalten Reservoirs (T₂) ab und nicht von der Art des Arbeitsmediums. Die Formel zeigt den maximalen theoretischen Wirkungsgrad, der bei gegebenen Temperaturen erreichbar ist.

4. Phasenübergänge

Schmelzen / Gefrieren:

Formel für Wärmemenge beim Schmelzen oder Gefrieren: Q = λ·m — Produkt aus spezifischer Schmelzwärme und Masse der Substanz

Q=λ·m
Erklärung

λ — spezifische Schmelzwärme (oder Kristallisationswärme); m — Masse der Substanz. Die Formel gibt die Wärmemenge an, die für einen Übergang zwischen festem und flüssigem Zustand bei konstanter Temperatur erforderlich ist.

Verdampfen / Kondensieren:

Formel für Wärmemenge beim Verdampfen oder Kondensieren: Q = r·m — Produkt aus spezifischer Verdampfungswärme (oder Kondensationswärme) und Masse der Substanz

Q=r·m
Erklärung

r — spezifische Verdampfungswärme (oder Kondensationswärme); m — Masse der Substanz. Wärme wird nicht zum Erhitzen verwendet, sondern zur Änderung des Aggregatzustands — von flüssig zu gasförmig oder umgekehrt.